Ist die politische Meinung privat oder öffentlich? Der Blick der Medienpsychologie
In: Privatheit, Öffentlichkeit und demokratische Willensbildung in Zeiten von Big Data, S. 111-126
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In: Privatheit, Öffentlichkeit und demokratische Willensbildung in Zeiten von Big Data, S. 111-126
In: New media & society: an international and interdisciplinary forum for the examination of the social dynamics of media and information change, Band 25, Heft 5, S. 1043-1064
ISSN: 1461-7315
The privacy paradox states that people's concerns about online privacy are unrelated to their online sharing of personal information. On the basis of a representative sample of the German population, which includes 1,403 respondents interviewed at three waves separated by 6 months, we investigate the privacy paradox from a longitudinal perspective. Using a cross-lagged panel model with random intercepts, we differentiate between-person relations from within-person effects. Results revealed that people who were more concerned about their online privacy than others also shared slightly less personal information and had substantially more negative attitudes toward information sharing (between-person level). People who were more concerned than usual also shared slightly less information than usual (within-person level). We found no long-term effects of privacy concerns on information sharing or attitudes 6 months later. The results provide further evidence against the privacy paradox, but more research is needed to better understand potential causal relations.
In: Forschungsjournal Soziale Bewegungen: Analysen zu Demokratie und Zivilgesellschaft, Band 30, Heft 2, S. 180-189
ISSN: 2365-9890
In: Beiträge zur Jahrestagung der Fachgruppe Rezeptions- und Wirkungsforschung 2022, S. 41-57
Sprachassistenten als Informationsintermediäre werden beliebter. Typisch für sie ist ihre anthropomorphe Erscheinung, wie ihre menschlichen und seit neustem auch umgangssprachlichen Stimmen. Laut der CASA-Forschung kann Anthropomorphismus die Wahrnehmung von Menschlichkeit steigern, was auch Vertrauen stärkt. Umgangssprache könnte also über wahrgenommene Menschlichkeit das Vertrauen von Nutzern erhöhen, welche jedoch oft intransparente, unvollständige Antworten erhalten. Andererseits könnte der Sprachstil ähnlich wie Dialekt und Akzent die Wahrnehmung von Kompetenz und damit das Vertrauen verringern. Die Studie untersucht, wie der Sprachstil eines fiktiven Sprachassistenten Vertrauen und Nutzungsabsichten über die wahrgenommene Menschlichkeit und Kompetenz beeinflusst. Eine experimentelle Online-Vignetten-Studie mit einem 2 (formelle vs. umgangssprachliche Sprache) x 2 (informelle Alltags- vs. formelle politische Themen) Between-Subjects-Design (N = 244) ermittelte, dass der Sprachstil keine Wirkung auf die wahrgenommene Menschlichkeit hat. Umgangssprache reduziert jedoch die Kompetenz, was einen negativen Effekt auf Vertrauen vermittelt. Ein umgangssprachlicher Sprachassistent scheint also keine positiven Einstellungen und Verhaltensweisen von Nutzenden zu fördern. Unabhängig von der experimentellen Manipulation wurde jedoch ein direkter Effekt der Menschlichkeit auf die Nutzungsabsicht beobachtet, was dennoch die Relevanz des anthropomorphen Designs für die Nutzung zeigt.
In: New media & society: an international and interdisciplinary forum for the examination of the social dynamics of media and information change, Band 23, Heft 6, S. 1443-1464
ISSN: 1461-7315
In the recent decades, privacy scholarship has made significant progress. Most of it was achieved in monodisciplinary works. However, privacy has a deeply interdisciplinary nature. Most importantly, societies as well as individuals experience privacy as being influenced by legal, technical, and social norms and structures. In this article, we hence attempt to connect insights of different academic disciplines into a joint model, an Interdisciplinary Privacy and Communication Model. The model differentiates four different elements: communication context, protection needs, threat and risk analysis, as well as protection enforcement. On the one hand, with this model, we aim to describe how privacy unfolds. On the other hand, the model also prescribes how privacy can be furnished and regulated. As such, the model contributes to a general understanding of privacy as a theoretical guide and offers a practical basis to address new challenges of the digital age.
In: Beiträge zur Jahrestagung der Fachgruppe Rezeptions- und Wirkungsforschung 2022, S. 7-40
Soziale Medien bieten ihren Nutzer*innen eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Online-Selbstdarstellung und stellen somit ein optimales Umfeld für soziale Vergleiche dar. Mit zunehmender Beliebtheit sozialer Medien wächst in der Öffentlichkeit und in der Wissenschaft die Sorge über negative Auswirkungen sozialer Online-Vergleiche auf die psychische Gesundheit der Nutzer*innen. Die wissenschaftliche Forschung zu diesem Thema nimmt rapide zu, wodurch das Feld heterogener und schwieriger zu überblicken wird. Ziel dieses Scoping Reviews ist es daher, eine systematische Übersicht über das fragmentierte Forschungsfeld zu sozialen Vergleichen in sozialen Medien und psychischer Gesundheit zu bieten. Anhand vordefinierter Einschlusskriterien wurden 131 quantitative Studien systematisch identifiziert, um das Forschungsfeld zu kartieren. Die Ergebnisse zeigen, dass die Zahl der Studien seit 2011 zugenommen hat und dass Erstautoren aus den Vereinigten Staaten und aus dem Fachbereich Psychologie die meisten Beiträge lieferten. In Bezug auf die untersuchten Vergleichsrichtungen, Vergleichsdimensionen und Indikatoren für psychische Gesundheit zeigen die Analysen, dass sich die Studien vor allem auf Aufwärtsvergleiche hinsichtlich verschiedener Vergleichsdimensionen sowie hedonisches Wohlbefinden konzentrierten, während Abwärtsvergleiche und andere Facetten der psychischen Gesundheit im Feld derzeit unterrepräsentiert sind.
In: Beiträge zur Jahrestagung der Fachgruppe Rezeptions- und Wirkungsforschung 2022, S. 58-74
Die vorliegende Studie untersucht die Wirkung von Value-Based-Framing (egoistisch, altruistisch und biosphärisch) im Kontext einer Poster-Kampagne zum Thema Plastikverschmutzung. Die Norm-Activation Theory (Schwartz, 1977) dient als theoretischer Hintergrund zur Beschreibung des umweltrelevanten Verhaltensbildungsprozesses. Nach Schwartz' Theorie (1992; 1994) werden die verschiedenen Arten des Value-Based-Framings - egoistisches, altruistisches und biosphärisches Framing - miteinander verglichen und mit einer Version ohne Value-Based-Framing in der Wirkung auf den umweltbezogenen Verhaltensbildungsprozess analysiert. Zusätzlich wird die Relevanz einer Übereinstimmung des Werteframings und der bestehenden Wertorientierung der Rezipierenden untersucht. Die Studie zeigt, dass sich altruistisches Framing, verglichen mit einer Kommunikation ohne Werteframing, signifikant auf den umweltrelevanten Verhaltensbildungsprozess auswirkt: Die Wirkung des altruistischen Framings verglichen zu keinem Einsatz von Value-Based-Framing auf den Verhaltensbildungsprozess zeigt sich für alle Personen, unabhängig von bestehender Wertorientierung. Biosphärisches und altruistisches Framing zeigen sich hier als nicht relevant in der Wirkung auf den Verhaltensbildungsprozess. Die Ergebnisse sind konsistent mit den theoretischen Annahmen von Schwartz (1992; 1994) und werden in diesem Zusammenhang diskutiert. Nicht signifikante Ergebnisse werden auch in Bezug auf eine geringe Effektstärke diskutiert.
A newer version of this dataset is available at https://doi.org/10.7802/2117 .
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With The Privacy Longitudinal Study, we surveyed and investigated privacy attitudes, perceptions, and behaviors in the German population. In our longitudinal study a representative panel of participants was surveyed five times over the course of three years between 2014 and 2017.
The aim of this survey is to help generate profound knowledge about the German population's attitudes, behaviors, and perceptions surrounding privacy. We are grateful that we were able to follow up on this aim with the support of the German Ministry of Education and Research (Bundesministerium für Bildung und Forschung, BMBF) and with the support of the "Forum Privatheit" (www.forumprivatheit.de) – an interdisciplinary research consortium that has been collaborating since 2012 on questions of informational self-determination and privacy.
At the core of the survey, we measured people's behavior in different mediated and non-mediated communication settings. We believe that in Germany and around the globe, the term privacy is now mostly connected to the online world. However, online privacy has to be managed also through offline communication. Moreover, privacy in offline settings is also affected by our online communication. In our survey, we asked respondents to report their perceptions, behaviors, and beliefs regarding typical communication situations that they might encounter in all kinds of social media and – of course – in face-to-face communication.
Pls find further information on ongoing projects and publications here: https://osf.io/y35as/
GESIS
Die Digitalisierung spielt bei den Prozessen und Entwicklungen in einer Demokratie eine immer größere Rolle. Denn Digitalisierung erweitert die Möglichkeiten der Information, Kommunikation und Partizipation. Gleichzeitig können digitale Technologien zu einer schnellen Verbreitung von Falschinformationen beitragen und bergen ein Potenzial für Meinungsmanipulation, zum Beispiel vor Wahlen. Dieses Spannungsfeld ist Thema der Stellungnahme "Digitalisierung und Demokratie". Darin analysieren die Autorinnen und Autoren Aspekte des Zusammenspiels von Digitalisierung und Demokratie. Darauf aufbauend formulieren sie Handlungsempfehlungen zur Gestaltung künftiger Entwicklungen durch Politik, Recht und Zivilgesellschaft.
BASE
Die Digitalisierung spielt bei den Prozessen und Entwicklungen in einer Demokratie eine immer größere Rolle. Denn Digitalisierung erweitert die Möglichkeiten der Information, Kommunikation und Partizipation. Gleichzeitig können digitale Technologien zu einer schnellen Verbreitung von Falschinformationen beitragen und bergen ein Potenzial für Meinungsmanipulation, zum Beispiel vor Wahlen. Dieses Spannungsfeld ist Thema der Stellungnahme "Digitalisierung und Demokratie". Darin analysieren die Autorinnen und Autoren Aspekte des Zusammenspiels von Digitalisierung und Demokratie. Darauf aufbauend formulieren sie Handlungsempfehlungen zur Gestaltung künftiger Entwicklungen durch Politik, Recht und Zivilgesellschaft.